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Sucht- und Drogenproblematik bestimmt und prägt den Gefängnisalltag weit mehr als wir alle denken!

Schmuckgrafik zum Thema Sucht   Bildrechte: Pixabay

Menschen, die durch und unter dem Einfluss von suchtaktiven Substanzen nicht immer normengerecht handeln und delinquent (straffällig) werden, gibt es seit Menschengedenken. Und das wird sich in der Zukunft auch nicht ändern, so dass es im Justizvollzug immer einen (meist recht hohen) Anteil an Inhaftierten mit Suchtproblemen gibt und geben wird.

Wie auch in der „freien“ Gesellschaft zu beobachten ist, verändert sich auch im Justizvollzug die Konsum- und Suchtlandschaft Zusehens.

Nachdem über lange Zeit in erster Linie Alkohol als Suchtmittel im Vordergrund stand und der Justizvollzug damit zurechtgekommen ist, hat sich seit den 60er Jahren durch den zunehmenden Gebrauch von "illegalen Drogen" (zunächst Haschisch, dann Halluzinogene wie z. B. LSD, später Heroin, Kokain, etc.) bis heute sehr vieles verändert. Seit einigen Jahren bereiten sogenannte neue psychoaktive Substanzen (NPS) nicht nur dem Vollzug große Probleme. Es sind synthetisch hergestellte Substanzen, die (meist) die Effekte bekannter psychoaktiver Substanzen nachahmen und durch chemische Modifikation bestehende gesetzliche Überwachung umgehen sollen. In ihrer Wirkung übertreffen sie meist das nachgeahmte Produkt um ein Vielfaches in der Potenz und macht den Gebrauch zu einer Lotterie mit seiner Gesundheit und dem Leben.

Die Höhe des gegenwärtigen Anteils an suchtkrankten und suchtgefährdeten Gefangenen in der JVA Uelzen kann in Ermangelung aktueller Erhebungen nicht ganz konkret benannt werden. Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre kann man davon ausgehen, dass ca. 50-70 % der einsitzenden Gefangenen durch den Gebrauch von Suchtstoffen eine ursächliche bzw. mitursächliche Verantwortung für ihre Delinquenz und damit der Inhaftierung waren.

Um diesen suchtkranken Menschen eine Möglichkeit auf Veränderung zu ermöglichen, wurde analog zu den Suchtberatungsstellen im Lande auch im Justizvollzug Beratungsstellen eingerichtet. Aktuell ist ab einer Anzahl von 200 Inhaftierter ein Suchtkrankenhelfer einzusetzen.

Hier in der JVA Uelzen ist aktuell ein Suchtkrankenhelfer hauptamtlich eingesetzt. In der Abteilung Lüneburg, der Untersuchungshaft, wird die Suchtberatung durch den Sozialdienst der Abteilung stundenanteilig vertreten.

Das Hauptaufgabengebiet der Suchtberatung kann in folgende Überschriften eingeteilt werden:

  • Motivations- und Betreuungsarbeit inhaftierter Menschen
  • Beratung und Information von suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen
  • Vorbereitung, Beantragung und Vermittlung in eine Therapie
  • Aufbau und Pflege eines sozialen Netzwerkes der Suchthilfe
  • Psychosoziale Betreuung von substituierten Menschen
  • Gruppenangebote/ Behandlungsangebote steuern und organisieren
  • betriebliche Suchtarbeit
  • Einbindung in vollzugliche Entscheidungen
  • Allgemeine Suchtberatung

Bleiben Sie gesund…

Ihre Suchtberatung der JVA Uelzen

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Herr Niebuhr

Justizvollzugsanstalt Uelzen
Suchtberater
Breidenbeck 15
29525 Uelzen
Tel: 0581/802 - 0

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